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Feldhase (Lepus eurapeus)
(aka „Meister Lampe“ aka „Osterhase)
Daten
Population: ca. 3.000.000 in Deutschland (Bedrohungsstufe „3“ – gefährdet)
Gewicht: 4-5 kg
Größe: 60cm lang, bis zu 75cm hoch (incl. der bis zu 14cm langen Ohren)
Alter: bis zu ~12 Jahre
Geschwindigkeit: bis zu 80km/h
Sprünge: bis zu 2m hoch und 3m weit
Erscheinungsbild
Die erdbraunen und recht schlank wirkenden Tiere sind nicht einfach einfarbig braun, das Fell weist leichte Farbunterschiede von weißlich bis fast schwarz auf. Somit sind sie sehr gut getarnt und an ihre Umgebung angepasst. Im Winter verfärbt sich das Fell des Feldhasen zu leicht helleren Farbnuancen und kann einen leicht grünlichen Schimmer bekommen. Die Unterwolle ist sehr fein und die etwas festere Grannenbehaarung wird zu den Spitzen hin etwas dunkler und schützt gut vor Nässe und Kälte.
Das Fell der Unterseite ist sehr hell. Der Hasenbart ist ebenfalls weißlich und dient als Tastorgan.
Die weit seitlich angelegten Augen gewähren den Feldhasen einen, mit nahezu 360° Grad, fast perfekten Rundumblick. Auch, wenn sie sehr kurzsichtig sind, können sie Bewegungen besonders gut wahrnehmen. Ihre leicht drehbaren und anwinkelbaren Ohren ermöglichen es ihnen auch, Geräusche aus verschiedenen Richtungen gut hören und zuordnen zu können.
Durch ihre langen Hinterläufe wirkt ihre Fortbewegung etwas ungelenk. So hoppeln sie eher als dass man es als elegantes Laufen bezeichnen könnte.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Feldhasen erstreckt sich über fast ganz Europa bis in einige Teile Asiens. Er besiedelt gern recht offene Landschaften wie Dünen und Steppen sowie lichte Wälder und Parklandschaften. Auch in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen kommt er vor, sofern die Gebiete mit etwas Deckung durch Knicks oder kleinere Wäldchen durchzogen sind und ausreichend Nahrung bieten.
Fortpflanzung
Der männliche Feldhase kämpft mit Konkurrenten oft um die Gunst der Weichen. Dabei stehen sie auf den Hinterläufen und boxen den Gegner mit ihren Vorderpfoten. Drei bis vier Mal pro Jahr setzt das Weibchen dann, nach einer Tragzeit von gut 40 Tagen, bis zu sechs Junghasen welche bereits behaart sind und sehen können. Zwei- bis dreimal täglich kommt die Häsin dann zum Nest und säugt die Jungtiere.
Nahrung
Gräser und eine Vielzahl an verschiedenen Kräutern, Triebe, Knospen und Feldfrüchte sowie Blätter
Lautäußerungen
Hasen hört man selten. Ein leichtes Grummeln oder Murren ist jedoch ab und an wahrzunehmen. Junghasen können ein recht hochfrequentes Quietschen von sich geben. Bei Gefahr oder Verletzungen klagen die erwachsenen Tiere regelrecht. Ein sehr lautes und an Kinder-Geschrei erinnerndes Klagen ist dann zu hören.
Verhalten
Wenn es mal schnell gehen soll, ist der Feldhase ein absoluter Spitzensportler und erreicht Geschwindigkeiten von etwa 80 km/h. Bei der Flucht schlagen sie gern Haken, rennen also im Zickzack. Oft kehren sie nach der Flucht in einem Bogen zum Ausgangspunkt zurück. Sprünge von bis zu 3m und einer Höhe von 2m sind ihnen möglich.
Da sie überwiegend Dämmerungsaktiv sind, sitzen sie oft in der sogenannten Sasse. Sie ducken sich dabei in kleine Mulden ab und verlassen diese nur gezielt oder bei Gefahr. Oft springen sie aber erst im letzten Moment ab. Wenn sie sich in eine Sasse begeben, springen sie in der Regel mit einem großen Satz hinein. Das soll wohl Duftspuren abreißen lassen. Im Winter lassen sie sich in ihren Sassen auch gern einschneien.
Der Feldhase ist ein recht Standorttreues Tier und bewegt sich in einem Radius von etwas 3km. Außer zur Paarungszeit sind es Einzelgänger.
Feinde
Zu den Feinden gehören in der Tierwelt eigentlich fast alle Raubtiere. Hauptsächlich jedoch Füchse, Greif-l und Rabenvögel sowie Wildschweine. Nicht alle Tiere jagen die erwachsenen Hasen, oft werden die Jungtiere gefunden und verspeist.
Der Mensch ist allerdings eine sehr große Bedrohung für die Hasenpopulation. Dem Straßenverkehr fallen viele Tiere zum Ofer. Durch die starke Bebauung und exzessive Landwirtschaft werden ihnen Lebensräume und Nahrungsquellen genommen. In einigen Gebieten werden sie auch noch recht stark bejagt. Auch die Wiesenmahd stellt eine große Gefahr für die Junghasen dar.
Sollte man mal Jungtiere finden bietet es sich an diese liegen zu lassen. Die Mutter kommt, wie bereits beschrieben, nur etwa 2-3 Mal am tag um die Junghasen zu säugen. Ansonsten sind diese sich und ihrer guten Tarnung überlassen.
Spuren
Die „Fußspuren“ der Hasen, Trittsiegel genannt, sind auf trockenen Untergründen nur schwer auszumachen. Durch ihre stark behaarten Pfoten drücken sich, wenn überhaupt, nur die Krallen ab. Im Schnee oder auf matschigen Untergründen kann man Hasenspuren jedoch gut identifizieren. Sie rennen versetzt mit den Vorderläufen und setzen dann parallel die Hinterläufe nach vorn.