Meine Backup Lösung für Fotos – Synology DS220+ NAS

Backup – wozu – und meine Anfänge?

Vor einigen Jahren noch habe ich meine Fotos einfach auf meiner Festplatte abgespeichert, dort bearbeitet und dann ruhen lassen. Als ich dann mehr fotografierte und die Bilder gefühlt auch besser wurden hatte ich langsam das Gefühl, dass ich den Datenverlust meiner kompletten Fotos nicht gutheißen würde :) Gegen technische Defekte wollte und will ich also abgesichert sein. Im Zweifelsfall kann man die Daten vom Backup Drive dann auf den PC überspielen und hat alles so wie man es braucht. Voraussetzung dafür natürlich, die regelmäßige und manuelle Sicherung.

Backup – Vorgehensweise (früher)

Externe Festplatte

Irgendwann begann ich schließlich damit, Fotos, den Lightroom Katalog sowie andere relevante Dateien zusätzlich auf einer externen Festplatte zu sichern. Somit hatte ich dann immer eine Sicherheitskopie. Vorausgesetzt, man hat das Backup dann auch regelmäßig und rechtzeitig manuell durchgeführt. Diese Lösung ist relativ praktikabel aber dennoch fehleranfällig. Die externe Platte ist direkt an den PC angeschlossen und bei einem Kurzschluss im PC oder ähnlichem mit gefährdet.
Die vernünftige Sicherung der eigenen Bilder, Kataloge und Dateien hat also eine mittlerweile recht hohe Priorität. Aufgrund des langsamen Internets hier kamen Internet gebundene Cloud Lösungen für mich leider nicht in Frage.

WD MyCloud home

Schließlich gesellte sich eine Western Digital „My Cloud home“ Lösung an meinen Arbeitsplatz. Diese konnte ich am Router mittels LAN Kabel anschließen und die Daten, statt über USB, über ein LAN-Kabel übertragen. Zudem bietet die Platte die Funktion, Dateien auf dem Quell- und Ziellaufwerk zu synchronisieren. Zu der normalen Backup Funktion bot sich nun die Möglichkeit ganze Ordner automatisch übertragen zu lassen. Sobald eine Datei im Quelllaufwerk dazu kam oder bearbeitet wurde und dann neuer war als die Datei im Sicherungs-Laufwerk.
Eine tolle Sache, die kaum noch manuelles eingreifen erfordert? Mitnichten. Für ein Datenvolumen von einigen Gigabyte ist es sicherlich eine gute Lösung. Für meine mittlerweile ungefähr 1 Terrabyte an Daten ist diese Lösung allerdings extrem langsam. Zumal die WD „MyCloud home“ gewisse Daten eben nicht nur über das LAN-Kabel überträgt sondern auch über das Internet synchronisiert und Dateiversionen abgleicht. Bei dem „Dorf-DSL“ hier war die so gefeierte Synchronisierung einfach nicht mehr praktikabel. Es musste also eine neue Lösung her.

Backup – Vorgehensweise (aktuell / 2021+)

BackupMittlerweile schmückt eine Synology DS220+ den Platz neben meinem Router.  Dieses Modell gilt als gehobene Einsteiger-NAS (Network attached Storage), für Privatanwender und kleine Unternehmen. Sie bietet 2 Laufwerksschächte, also Platz für 2 Festplatten. Ich entschied mich für ein Bundle mit 2x 4 TB Western Digital Red Festplatten. Insgesamt also 8 TB Speicherkapazität. Die beiden Festplatten lasse ich allerdings im RAID Verbund laufen. Somit stehen mir als Sicherung 4TB auf Laufwerk 1 zur Verfügung, Laufwerk 2 spiegelt automatisch Laufwerk 1. Es gibt also immer 2 Kopien einer Datei in der DS220+. Sollte eine Platte ausfallen, bleiben die Daten auf der zweiten Platte erhalten und lassen sich von dort wieder herstellen. Die DS220+ verfügt über eine eigene grafische Benutzeroberfläche bzw. ein eigenes Betriebssystem (Disk Station Manager – DSM) und ist relativ leicht zu bedienen. Mit verschiedenen, bereits mitgelieferten Apps bietet sich eine Fülle an Funktionen und Möglichkeiten diese NAS zu nutzen. Auch als eigene Cloud, um beispielsweise das Smartphone zu verbinden oder Daten auf mehreren Geräten zu synchronisieren, ist sie einsetzbar. Die Möglichkeit einer zentralen Datensicherung für mehrere Geräte ist also gegeben. Als Bonus kann das Ding beispielsweise auch noch auf den TV streamen. Das alles geht Online aber auch rein über das Heimnetzwerk, sofern die Geräte denn verkabelt sind.
Und genau DARAUF kommt es mir an. Es ist eine sehr schnelle, optional nur kabelgebundene Lösung für den Datentransfer, Backups oder Ordner-Synchronisation zwischen PC und dem NAS. Ein Bonus bei der von mir zusätzlich verwendeten Synchronisierungs-Funktion ist nicht ganz unerheblich. Irgendwann sortiert man, beispielsweise aus Lightroom mal Fotos aus. Wenn diese auf dem eigenen PC gelöscht werden, löscht das NAS diese Dateien auch auf dem Backup bzw. im Snychronisations-Ordner.  Wenn man es denn so eingestellt hat. Der Lightroom Katalog wird bei mir allerdings mittels Backup und NICHT per Synchronisation gesichert, da Lightroom da leider nicht mitspielt. Der von Windows bekannte Papierkorb ist ebenso für das NAS konfigurierbar. Dateien lassen sich also wieder herstellen. Zudem kann man optional mehrere Dateiversionen behalten. Sollte man eine Datei, z.B. ein Word Dokument also mehrfach ändern können mehrere Zwischenschritte und Dateiversionen gesichert werden. Somit lassen sich wahlweise bestimmte Vorgängerversionen wieder herstellen. Für meine 1TB an Fotos und Videos wäre das allerdings nicht sinnvoll.
Wichtig bleibt noch zu erwähnen, dass ich trotz des NAS immer noch ein Backup auf eine externe Festplatte mache welches mittels über USB, und nur während des Backup Vorgangs, an den PC angeschlossen ist.  Dies geschieht alle paar Wochen. Wenn grad kein Backup läuft, liegt sich im Erdgeschoss in einer Schublade. So habe ich zumindest eine leichte räumliche Trennung, auf jeden Fall aber eine Trennung von sämtlichen Kabeln. Bei Blitzeinschlag kann dies beispielsweise nützlich sein. Sollte es mal zu einem Brand kommen ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Backup Lösungen was abbekommen zudem nicht bei 100%. Ein Lagerungsort außerhalb des Hauses wäre natürlich noch besser. Zusätzlich kann das bei Viren- / Trojanerbefall helfen. Diese würden sich vermutlich auch auf die NAS verbreiten. Auf PC und der NAS ist zwar Anti-Viren Software installiert und im Einsatz aber man weiß ja nie. Mit dem Backup in der Schublade kann in einem solchen Fall allerdings nichts passieren. So toll die Technik heutzutage auch ist, manchmal ist es gut auch auf Old School Lösungen zurückzugreifen. 

Synology DS220+

Mit der Synology DS220+ als Backup und Synchronisations-Lösung bin ich endlich glücklich geworden. Als Netzwerk Laufwerk eingerichtet, kann ich ganz normale Backups auf der DS220+ abspeichern, Ordner bei Bedarf für andere Netzwerk Teilnehmer freigeben und so den Datenaustausch leicht machen, mehrere Ordner automatisch synchronisieren lassen und, und und…
Das System ist wirklich sehr leise und schnell. Mit 5W-14W zudem sehr energiesparend. Außerdem lassen sich auch mehrere Energiespar-Modi konfigurieren, in denen sich die Platten nach einiger Zeit der Nichtbenutzung oder gleich das ganze NAS herunterfahren.
Im Backup und auch der Synchronisation über das LAN erreiche ich Datentransfer Raten zwischen 80 MB/s und 120MB/s. Weder CPU (Intel Celeron 2 Core 2.9GHz) noch RAM (2GB) der NAS waren bisher ausgelastet. Streaming und Decodierung von 4k auf HD oder ähnliches in Echtzeit habe ich allerdings auch nicht ausprobiert. 
Unterm Strich kann ich sagen, dass ich mit der DS 220+ sehr zufrieden bin. Da von den 4 TB erst ~1.5 TB belegt ist habe ich wohl auch noch einige Jahre Speicherplatz Reserven.
Das NAS wäre aber auch jederzeit mit anderen Festplatten erweiterbar. So könnte ich statt der 2x 4 TB auch 2×16 TB einbauen. Die maximale Grenze liegt hier bei 108 TB, sprich 2×64 TB.
Bei der Konfiguration könnt ihr euch natürlich auch Festplatten anderer Hersteller aussuchen, z.B. Seagate IronWolf und ähnliches. Wenn ihr noch Platten zu Hause habt kann die Anschaffung des NAS Gehäuses natürlich auch schon ausreichen.

CPUIntel Celeron J4025
2 Core - 2.9 GHz
64bit
RAM2 GB DDR 4
max. RAM Kapazität6 GB
Laufwerksfächer2
Hot-Swap Laufwerkja
LAN Ports2x 1GbE RJ-45
USB 3.22x
Dateisystem internBtrfs
EXT4
Lüfter1x
leise
ECO Modus etc konfigurierbar
Stromverbrauch4.4W (Ruhemodus) - 14.7W (Zugriff)
Garantie2 Jahre
Geräuschpegelsehr leise
< 19dB

Video:

Hier mal meine Backup Lösungen:

Für mehr Infos guckt doch einfach mal auf die Hersteller Webseite.

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