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Seit über einem Jahrzehnt können wir hier regelmäßig Waldkäuze in der Umgebung des Hofes beobachten. Im gleichen Zeitraum nutzen sie eine der Scheunen auch oft als Tageseinstand und fliegen in der Dämmerung zur Futtersuche ab. Vor einigen Jahren haben sie schon mal hoch oben, im Gebälk der Scheune, gebrütet.
Situation in der Scheune
Dieses Jahr – 2023 – entschied sich das Weibchen zur Eiablage und Brut in einer Öffnung im Mauerwerk. Wir wunderten uns etwas, da sie die Öffnung bisher nur als Ansitz nutzen, um ihre Umgebung zu beobachten. Die Öffnung befindet sich zudem auf der Wetterseite und ist nur etwas 3 Ziegelsteine tief.
Das Weibchen brütete dort. Nach ca. 3 Wochen fiel auf, dass ein Küken und ein Ei nach außen auf den Boden gefallen sind. Der Jungvogel schien den Sturz gut überstanden zu haben, das Ei natürlich nicht.
Der Brutvorgang wurde abgebrochen und daher gingen wir davon aus, dass sich in der Öffnung kein weiteres Ei mehr befindet. Ein weiterer Jungvogel war ebenfalls nicht zu beobachten.
Da das Küken unten sicherlich keinen Tag überleben würde, wurde es eingesammelt und in die Scheune gebracht. Glücklicherweise befinden sich innen einige Strohlager.
Nun kam es natürlich darauf an, dass die Altvögel das Küken weiter versorgen. Ansonsten hätte es zur Wildtierhilfe gebracht werden müssen.
Wir stellten in nähe des Jungtieres eine Wildkamera auf und beobachteten die Situation gespannt. Bereits nach wenigen Stunden fingen die Eltern an, den jungen Waldkauz zu füttern. Erleichterung machte sich breit.
Sicherung & Entwicklung
Dennoch war es keine ungefährliche Situation für den Jungvogel. Ratten, Mader, Katzen oder auch andere Vögel wie Greife, Krähen und Raben könnten es sich schließlich noch als Snack aussuchen. Die Scheune wurde zeitnah so gut es geht gegen das Eindringen von Katzen abgesichert.
Die nächsten Tage zeigten, dass das Junge bis zu einer Maus pro Stunde und teilweise auch Singvögel als Nahrung angeboten bekommen hat. Durch Auswertungen der Wildkamera sowie die Begutachtung von Kadaver-Resten zeichneten ein eindeutiges Bild.
Vom Fund des jungen Waldkauzes am 19.05. bis zur letzten Sichtung des Jungtieres in der Scheune am 20.06. entwickelte sich das Tier prächtig. Ich versuchte, es alle 2-3 Tage in der Scheune zu besuchen und jeweils ein Foto zu Dokumentationszwecken der Entwicklung zu machen.
Mitte Juni war es bereits so flügge, dass es in der Scheune hin und her flog und sich seine Ansitze in immer größeren Höhen suchte. Ende Juni dann wurde es das letzte Mal in der Scheune beobachtet. Die Rufe aus dem nur wenige Meter entfernten Wald lassen darauf schließen, dass es dort noch weiter versorgt wurde und seinen Weg ins Abenteuer des Lebens gemacht hat.
Die ersten Tage
Der junge Waldkauz schaffte es anfangs immer, sich an, für meine Augen, ungünstige Plätze in der Scheune zu bewegen. So zog er zu Beginn den Boden vor.
nach 1-2 Wochen fand er das Stroh dann doch bequemer
Langsam wird er flügge und sucht sich Ansitze im Gebälk
Weiteres Vorgehen
Nun wird auf der Innenseite der Mauer, neben der Öffnung und an einem weiteren Platz in der Scheune jeweils eine Waldkauz Nisthilfe angebracht. Wir hoffen, dass diese als Alternative zum diesjährigen Brutplatz angenommen wird und dann für weniger Aufregung sorgt.
Ob es eine Nisthilfe von Schwegler wird, was selbst gebautes oder eine Art Holzkasten ist noch nicht entschieden. Gute Bauanleitungen oder auch fertige Exemplare gibt es ja genug.
Hier mal ein Link zu einer Bauanleitung.
- Witterungsbeständig
- Atmungsaktiv
*Letzte Aktualisierung am 2024-12-08 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API