Vogelgrippe / Geflügelpest

Vogelgrippe

Foto: Claudia Nagel

Grund für diesen Beitrag

In den letzten Jahren war die Vogelgrippe auch in Schleswig-Holstein immer wieder ein großes Thema. Beim See hier um die Ecke sprach ich erst letztes Jahr mit einem Mitarbeiter des Landes, der vom Boot aus Vogel-Kadaver einsammelte. Innerhalb weniger Stunden hatte er bereits 35 tote Wasservögel, unter strengen Hygiene-Maßnahmen, in Müllsäcken verstaut. Ein erschreckendes Bild. Durch Kontakte zu mehreren Wildtierhilfen in S-H, insbesondere der Wildtierhilfe-Nordfriesland, wurde mir die Dringlichkeit der Thematik nun wieder bewusst. Immer wieder und erschreckender Weise regelmäßig, werden kranke, gefundene Vögel zu den Wildtierhilfen gebracht und teilweise einfach abgelegt.
Falls diese abgelieferten Tiere Virusträger sein sollten, besteht eine riesige Gefahr für andere Vögel in den Wildtierhilfen! Um Naturinteressierte und hilfsbereite Menschen für dieses Thema etwas mehr zu sensibilisieren, habe ich mich entschlossen diesen Beitrag hier online zu stellen. In der Hoffnung, dass er eventuell etwas zur Aufklärung und „richtigem“ Verhalten beitragen kann.

Ein großer Dank geht an dieser Stelle an Claudia Nagel. Sie hat die Fotos und das Video zur Verfügung gestellt. Besucht doch mal ihre Webseite auf Deine Nordsee.

Vogelgrippe

Bei der umgangssprachlich als „Vogelgrippe“ bezeichneten Erkrankung handelt es sich um eine Viruserkrankung, die Vögel, vornehmlich Wasservögel, empfindlich kränken kann und welche oft auch tödlich endet. Hauptsächlich sind Hühnerartige, Enten, Schwäne und Gänse bettoffen. Mitunter betrifft sie auch Greifvögel und andere Aasfresser. Sehr selten Singvögel. Die Krankheit ist im Verlauf der letzten Jahrzehnte einige Male auf Säugetiere und auch den Menschen übergesprungen. Allerdings sind weltweit erst knapp 900 Fälle von infizierten Menschen bestätigt worden. Als Zoonose spielt die Aviäre Influenza (von lat. avis Vogel – Influenza umgangssprachlich: Grippe – Vogelgrippe) also keine Rolle.
Unterteilt werden die verschiedenen Virus Varianten in hochpathogen, HPAIV (stark krankmachend) und gering pathogen, LPAIV (wenig krankmachend).
Zudem werden die AI-Viren in Subtypen unterteilt. H1-16 und N1-9.  Die Varianten H5N1 und H5N8 sind wohl die bekanntesten Subtypen, dar. Leider neigen die AIV-Varianten stark zur Ausbildung von Mutationen.

Übertragungswege

Wie viele andere Viren auch wird der AI Virus über kontaminierte Staubpartikel, Kot und Tröpfchen übertragen. Schmierinfektionen nach Kontakt mit infiziertem Material sind ebenso möglich.
Bislang ging man davon aus, das primär Zugvögel das Virus übertragen und aus ihren verschiedenen Revieren beim Vogelzug dann verbreiten. Allerdings sind die Inkubationszeiten verhältnismäßig kurz und es gilt als unwahrscheinlich, dass der Vogelzug die Hauptquelle der Ausbreitung ist. Vielmehr wurden auch Verbreitungen entlang von Handelsrouten beobachtet. Es ist also davon auszugehen, dass der Transport von infizierten Tieren und die Verschleppung von kontaminierten Materialien und Futtermitteln sowie Fleisch eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

Vogelgrippe

Foto: Claudia Nagel

Verhalten bei Funden von kranken / toten Tieren

Sollten kranke Vögel und gar Kadaver gefunden werden sollte Abstand eingehalten werden. Einerseits besteht die Gefahr einer Kontamination durch Staubpartikel und zum Anderen kann das Erdreich um den Kadaver herum durch Kot und Sekrete ebenso kontaminiert sein.
Zudem können geschwächte Tiere nicht mehr fliehen und man würde sie unnötig Stress aussetzen. Selbst wenn sie einen Fluchtversuch starten wäre das ein unnötiger Energieverbrauch.
Stattdessen ruft lieber bei den Zuständigen Ämtern, wie beispielsweise dem Veterinäramt an. Alternativ auch beim NABU oder Wildtierhilfen in der Nähe. Die helfen euch telefonisch weiter und können schon mal Tipps geben. Vor Allem wenn ein Vogel eine offensichtliche Verletzung hat, wie beispielsweise einen gebrochenen Flügel, heißt es ja nicht, dass er AI Virus Träger ist. Dem Tier könnte dann durchaus noch geholfen werden. ABER in den Zeiten wo die Vogelgrippe grassiert, bitte erst nach vorheriger Rücksprache mit den Zuständigen Personen mit dem entsprechenden Fachwissen.

Verhalten in Gebieten mit Vogelgrippe

Auf Fütterungen sollte verzichtet werden, da dies nur unnötig gesunde Tiere in die Nähe der erkrankten Tiere locken, und somit auch gefährden kann.

Falls möglich meidet Gebiete von denen bekannt ist, dass die Vogelgrippe grassiert.
Leint Hunde unbedingt an. Sie könnten erkrankte Tiere unnötig hetzen oder gar reißen und durch Kot-Reste an den Pfoten beispielsweise, zur Verbreitung der Vogelgrippe beitragen. Zudem sind ja auch einige Fälle der Übertragung auf Säugetiere und Menschen bekannt.

Wie erkenne ich potentiell an Vogelgrippe erkrankte Tiere (Symptome) ?

Natürlich treten nicht immer alle Symptome gleichzeitig und massiv auf. Je nach Krankheitsstadium können die sichtbaren Anzeichen stark variieren.

Mögliche Symptome

  • Probleme bei der Atmung (Niesen, Husten, Atemnot, Schnabelausfluss)
  • Schwellungen im Kopf-/ Halsbereich und den Beinen
  • Schleimhäute können sich livide/bläulich verfärben
  • ungewöhnliches Bewegungsmuster, unkoordinierter Gang, abnorme Kopfhaltung, Zuckende Muskulatur
  • Durchfälle
  • Stumpfes Gefieder
  • Apathie (Teilnahmslosigkeit, fehlendes Fluchtverhalten)

Video zu möglichen Symptomen

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