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Heute ist mir was richtig blödes passiert. Doch von Anfang an.
Am 12.02.2021 erhielt ich von zwei Bekannten die Nachricht, dass nicht unweit von mir ein „Drosseluferläufer“ gesichtet wurde. Beide machen auch viel Naturfotografie und wollten versuchen den Irrgast aus Nordamerika abzulichten.
Ich bereitete mich darauf vor, stellte den Wecker auf Samstag früh und machte mich um 07.00 Uhr und bei -14°C auf den Weg.
Am Spot angekommen war der Drosseluferläufer auch schon vor Ort. Er suchte am Strand und im Mauerwerk der Grenze Siedlung/Strandabschnitt nach Nahrung. Ich begann mit dem ersten Lichts des Sonnenaufgangs Fotos zu machen.
Circa 30 weitere Vogel-Interessierte hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus ganz Deutschland eingefunden.
Der Läufer war auch relativ zutraulich und so näherte er sich mehrere Male auf wenige Meter.
Zwischendurch nutze ich immer wieder das wunderbare Licht um Fotos von anderen Tieren wie z.B. Gänsesägern, Eiderenten, verschiedenen Möwenarten und balzenden Schellenten zu machen.
immer wieder schaute ich auf dem Kamera Display meine Aufnahmen durch und war glücklich über meine Ausbeute.
Nach ungefähr 2 Stunden waren dann soweit alle Bilder im Kasten und ich machte mich zufrieden auf den Heimweg.
Zu Hause…
…angekommen dann jedoch die Böse Überraschung. Meine Kamera konnte mit der XQD Karte plötzlich nichts mehr anfangen. Auch der Import der Bilder auf den PC war nicht möglich. Windows zeigte mir Laufwerksfehler (XQD Karte) an und Lightroom erkannte nur Dateifragmente. Mit diversen Datenrettungs-Programmen versuchte ich dann noch an die Raw Dateien zu kommen. Erfolglos… Einzig einige jpg Bilder wurden erfolgreich ausgelesen. Immerhin 7 von ~450 Bildern konnte ich so „retten“.
Da ich immer im RAW Format fotografiere habe ich keine Ahnung wo die jpgs überhaupt herkommen. Ich nehme an, dass die Kamera (hier Nikon Z6 II) die Dateien erstellt um die Bilder schneller auf dem Kameradisplay anzeigen zu können.
Naja, so rettete ich 7 jpgs in schlechter Auflösung. Immerhin einige Belegbilder blieben mir.
Das Ende vom Lied: Ich werde morgen nochmal mein Glück versuchen. Dann natürlich mit einer anderen Speicherkarte. Zudem nutze ich den zweiten Kartenslot in der Kamera nun nicht mehr als „Überlauf“ des ersten Slots, sondern als Backup. Sämtliche Bilder werden vorerst also auf beide Karten geschrieben. Sowas möchte ich nicht nochmal erleben :)
Das Vorgehen, um mal etwas beim Thema Making Of zu bleiben, unterschied sich nicht sonderlich vom Vorgehen beim Fotografieren von anderen Limikolen (siehe hier) . Allerdings verzichtete ich komplett auf jegliche Tarnung.
Mehr Bilder findet ihr in der Galerie „Vögel“ und im Arten-Steckbrief.
Zur Info – Drosseluferläufer:
In Deutschland ist der Drosseluferläufer eine Ausnahmeerscheinung. Die nordamerikanische Limikole ist seit 1900
erst 13 Mal in Deutschland nachgewiesen worden, zuletzt im Februar 2020 bei Kleve und im Februar 2021 in Kiel.
Nachweise liegen aus dem ganzen Bundesgebiet vor. Die meisten Beobachtungen wurden im Frühjahr getätigt (5).
Meistens handelt es sich dabei um adulte Vögel.
Der Drosseluferläufer ist ein Zugvogel, der in Süd- und Mittelamerika überwintert.