Fotografie von Damwild & Rehwild

Im folgenden Text teile ich meine bisherigen Erfahrung bei der Fotografie von Rehwild und Damwild. Worauf kommt es am, welches Equipment empfiehlt sich, wo liegen die Besonderheiten.

Zum Thema Wohlergehen der Tiere habe ich im Text ja einiges geschrieben. Bitte bedenkt jedoch auch, dass die Flächen auf denen man sich bewegt immer jemandem Gehören und in ein Jagdrevier fallen. Eine Absprache mit den zuständigen Leuten wie z.B. Landwirt, Jagdpächter, Grundbesitzer usw. ist oft vorteilhaft. So kann man sicherstellen, dass die entsprechenden Personen informiert sind, wenn man sich mal abseits der Wege aufhält und vermeidet so unnötige Konfrontationen, zudem dient es auch dem Eigenschutz. Meiner Erfahrung nach sind besonders Jäger dem Thema Wildlife Fotografie gegenüber oft sehr aufgeschlossen. Sie freuen sich ab und an mal über ein Foto oder Berichte von Wildsichtungen und haben somit selbst einen umfangreicheren Überblick über das Geschehen in ihrem Revier. Das Betreten von Naturschutzgebieten abseits der Wege ist grundsätzlich untersagt!

Rehwild & Damwild:

Rehwild und Damwild zu fotografieren ist eigentlich einfach. Zumindest Rehwild ist ja recht häufig in unseren Landschaften vertreten und relativ leicht zu finden. Die Damwild-Populationsdichte ist sicherlich nicht so hoch und je nach Region schwieriger zu finden. Glücklicherweise gibt es ca. 20 Autominuten entfernt von meinem Wohnort mehrere kleine Gebiete in denen sich auch Damwild herumtreibt. Die Frage ist natürlich, welche Art von Bildern man haben möchte. Ein Landschaftsbild mit Reh als Blickfang ist sicherlich recht und ohne großen Aufwand zu realisieren. Eine Portraitaufnahme hingegen kann eine richtige Herausforderung sein. Aber der Reihe nach.

Damwild-Kahlwild Rudel

Säugendes Damtier

Verhalten:

Auch durch den relativ hohen Jagddruck halten sich die Tiere tagsüber oft in Deckungen, wie z.B. Wäldern oder Maisfeldern, auf. In den frühen Morgenstunden oder Richtung Sonnenuntergang betreten sie jedoch oft freie Flächen zur Nahrungsaufnahme. In der Mittagssonne liegen sie im Sommer auch gerne mal im Schatten eines Knicks.
Grad Damwild liegt oft auf Wiesen. In Nähe zu Knicks oder generell nah bei kleinen Wäldern, um im Notfall schnell Deckung zu finden. Auch kleine Senken werden gern angenommen. Aber auch hier ist es sehr schwierig, sich entsprechend heran zu pirschen. Etwas Glück gehört also immer dazu. Ein Gebiet zu beobachten und vor dem Damwild vor Ort zu sein ist also immer eine gute Idee.

Rehwild

Reh im Regen (angepirscht)

Eine gute Gelegenheit, Wild zu fotografieren, ist NACH Regenschauern. Wenn es stark regnet, stellen sie sich oft in Wäldern unter. Sobald der Regen dann nachlässt, betreten sie wieder Freiflächen. Es kann also durchaus Sinn machen, sich im Regen in ein bestimmtes Gebiet zu begeben und dann auf die Sonne und das heraustretende Wild zu warten.
In den Wintermonaten ist Rehwild oft in kleineren Gruppen unterwegs (Sprung). 
Ende Juli bis ca. Mitte August ist Blattzeit. Das bedeutet, dass Rehböcke auf der Suche nach Ricken sind. In dieser Zeit sind sie nicht ganz so aufmerksam und lassen sich gut beobachten und teilweise auch anlocken.
Ende Oktober bis in den November hinein ist bei Damwild die Brunftzeit angesagt. Oft halten sie sich an festen Brunftplätzen auf und es gibt in einigen Regionen regelrechte „Völkerwanderungen“. Die Populationsdichte ist nahe dieser Brunftplätze zu dieser Zeit oft sehr hoch.
Die genauen Zeiten der Brunft unterliegen teilweise regionalen Schwankungen von 1-2 Wochen. 

Sinne:

Rehwild und Damwild können nicht sonderlich gut sehen. Das Rehwild scheint mir hier noch mehr Defizite zu haben als das Damwild – mein subjektiver Eindruck. Beide hingegen können sehr gut hören und verfügen über einen ausgezeichneten Geruchssinn.
Was das Sehen angeht gibt es hier eine kleine Besonderheit. Die Tiere sind nahezu Farbenblind bzw. haben so etwas wie eine Rotschwäche. Das ist auch der Grund, weshalb viele Jäger in knallroten Signalwesten herumlaufen können. Das Wild nimmt diese Farbe als eine Art grün/braun wahr und interessiert sich nicht weiter dafür. Jäger hingegen erkennen ihre Kollegen aufgrund der Signalfarben sofort.
Abgesehen von der Rotschwäche haben Reh- und Damwild aber ein deutlich besseres Sehvermögen, wenn es in den blauen Lichtbereich hineingeht…
Hier mehr dazu: „Sehvermögen unserer heimischen Wildtiere

Sinne austricksen:

…Blaue Kleidung wie z.B. Jeans usw. sind also zu vermeiden. Diese können auf das Wild nahezu strahlend wirken.
Je nach Distanz reichen also unauffällige Kleidungsstücke in z.B. Braun und Oliv. Sobald eine gewissen Nähe zum Tier erreicht werden soll, bieten sich allerdings Tarnmuster an. Sie lösen die Kontur des Fotografen etwas auf.
Ein weiterer Tipp bezieht sich auf Waschmittel. Einige Waschmittel enthalten Aufheller/Weißmacher. Das sind anscheinend irgendwelche speziellen Salze, von denen nach dem Waschvorgang noch Rückstände auf der Kleidung bleiben können.  Diese laden sich bei Sonneneinstrahlung quasi auf und reflektieren Licht, in von Wild gut wahrnehmbaren Wellenlängen. Ähnlich wie fluoreszierende Farben. Was also das Waschen der Tarnkleidung angeht ist Vorsicht geboten. Entweder man beschränkt sich auf bestimmte Waschmittel (Feinwaschmittel und/oder Buntwaschmittel), oder nutzt nur sehr wenig Vollwaschmittel pro Waschgang. Aufgrund des sehr starken und künstlichen Geruchs von Waschmitteln bietet es sich auch an, die Wäsche mal ne Nacht draußen hängen zu lassen. (hier mehr dazu)
Es gibt, wie hier schon beschrieben, auch Geruchstarnung. Damit besitze ich bislang jedoch keine Erfahrungen und habe es ehrlich gesagt auch noch nicht für notwendig erachtet.

Waschmittel und Rehwild

Links Original, rechts, simulierte Reh Ansicht

Hier mal ein Beispielbild wie ein Reh die beiden sehen würde. Links das Original, rechts eine manipulierte Version wo ich dem linken Jäger eine Jacke mit Vollwaschmittel Flecken „angezogen“ habe, der rechte trägt nun eine blaue Hose.


Tarnung:

Wie oben schon beschrieben reichen teilweise schon unauffällige Kleidungsstücke in, ich nenne es mal, Erdfarben. Falls man sich auf Wanderwegen beweg,t auf denen viel Publikumsverkehr herrscht, und die Tiere an Menschen gewohnt sind, ist mitunter überhaupt keine Tarnung notwendig.
Sollte das Vorhaben jedoch darin bestehen, den Tieren möglichst nah zu sein, damit meine ich Distanzen <30m, dann muss meiner Erfahrung nach unbedingt mit Tarnung gearbeitet werden.
Gute Erfolge konnte ich hier mit einfachen Bundeswehr Flecktarn-Kleidungsstücken erzielen. Zumindest bei Rehwild war ich damit bislang sehr erfolgreich. Wenn man dann noch Vegetation und Gegebenheiten vor Ort ausnutzt, kann diese Tarnung einen schon sehr weit bringen. Eine Steigerung dazu sind auf alle Fälle 3D-Tarnanzüge oder Ghillie Suits.
Diese tarnen nochmals deutlich besser als normale Flecktarn Kleidung. Durch den 3D-Effekt werden die Konturen eures Körpers nochmals stark reduziert und ihr verschmelzt eher mit der Umgebung. Die Farben der Tarnung sind aufgrund der leichten Farb-Sehschwäche von Schalenwild eher nebensächlich. Dennoch sollte sie nicht zu kontrastreich zur Umgebung sein, in der ihr euch bewegen möchtet.
Zusätzlich zur Tarn-Kleidung nutze ich auch Tarn-Materialien um mein Equipment zu tarnen. Hierbei nutze ich oft verschiedene Tarnschals oder z.B. die Hose meines 3D Tarnanzugs. Solltet ihr in sitzender Position im Gras Ansitzen, sodass nur der Oberkörper herausschaut, reicht ja für euch die Tarn Jacke, Maske & Handschuhe. Die Tarn-Überziehhose wäre somit über und kann beispielsweise über das Objektiv gelegt werden.

Rehwild Rehbock

Bock vom Selfie-Ansitz

Es bietet sich auch immer an, natürliche Tarnung zu verwenden. Wie z.B. Gräser, Äste, Büsche / Knicks. Auch eine Positionierung hinter Heuballen, Baumstämmen und ähnliches bietet sich sehr an. Sich in Tarn-Klamotten auf eine frisch gemähte Wiese zu stellen macht also keinen Sinn. In Bauchlage oder am Waldrand hingegen werdet ihr sicherlich Erfolg haben, sofern andere Bedingungen ebenso stimmen.
Bitte bedenkt, dass ihr euch möglichst wirklich komplett tarnt. Ein toller Tarnanzug nützt nicht viel, wenn euer Gesicht oder Hände sichtbar sind und dem Wild entgegen leuchtet. Nutzt also auch Handschuhe und Gesichtsmasken oder ähnliches.


Anbei mal eine kleine Auftsellung von Tarnung mit der ich gute Erfahrung gemacht habe. (Werbung)

Damwild (Besonderheiten)

Damwild

Handy-Bild

Damwild kommt selten allein. Oft treten sie in Gruppen von 10-70 Tieren auf. Wenn man mal von einer Gruppe mit 30 Tieren ausgeht, ist die Wahrscheinlichkeit, von einem der Tiere entdeckt zu werden schon recht groß. Immerhin sind dann potentiell 60 Augen, 30 Nasen und 60 Ohren auf einen gerichtet. Damwild kann also deutlich schwerer zu fotografieren sein als Rehwild.
Mit guter Tarnung und entsprechend umsichtigen Verhalten gelangen aber auch hier Bilder aus entsprechend kurzer Distanz.

Damtier im Abendlicht

Damtier im Abendlicht

 


Ansitz:

Ansitzhütte

Bau einer Ansitzhütte

Bei der Wahl des richtigen Ansitzes hilft es, sich die Gegend einige Tage vorher, mehrmals sowie zu verschiedenen Tageszeiten, anzuschauen. Wann tritt das Wild heraus, wo zieht es lang und welche Strecken laufen sie ab. Gibt es wetterbedingte Abweichungen usw.?
Als kleine Hilfestellung dazu können euch auch einige Apps dienen. Wie hier beschrieben. Und achtet auf den Wind
Um „schöne“ Bilder zu bekommen, versucht, wie bei so vielen Tierarten, möglichst ungefähr auf Augenhöhe mit dem Wild zu sein. Abgesehen davon, dass es verboten ist, Hochsitze ohne Erlaubnis zu betreten, wird die Perspektive euch auch keine Traumfotos bescheren. Bleibt also bodennah, setzt euch an Waldränder oder Knicks, legt euch in Gräben und Mulden oder versteckt euch hinter Grasbüscheln oder Heuballen. Die richtige Vegetation und Tarnung vorausgesetzt kann man sich auch einfach flach auf die Wiese legen.
Versucht beim Ansitz möglichst keine Silhuette abzugeben. Nutzt also Strukturen im Hintergrund.
Auch hier gilt, das Hauptmotiv sollte möglichst etwas Distanz zum Motiv-Hintergrund haben. So lässt es sich schöner freistellen.
Solltet ihr eine Revier haben, in dem  ihr oft fotografieren könnt, könnt ihr natürlich über den Bau eines festen Ansitzes oder einer Ansitzhütte nachdenken.

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Pirsch:

Die Pirsch ist nicht ganz so einfach. Es gibt halt viele Faktoren, die schief gehen können. Die Windrichtung spielt wieder eine sehr große Rolle. Zudem solltet ihr versuchen euch so geräuscharm wie möglich vorzupirschen. Robben und das Ausnutzen von natürlicher Tarnung, wie Hecken oder Gräben, ist natürlich eine gute Idee. Gerade in Entwässerungsgräben kann man sich ganz gut heranrobben.
Falls man sich auf Rehwild zubewegt ist es oft hilfreich, nur wenige Schritte zu gehen, und dann stehen zu bleiben. Dann wieder einige Schritte gehen, stehen bleiben, und so fort. Oft nehmen die Tiere zwar etwas Unruhe wahr und versuchen euch zu entdecken oder unter Wind zu bekommen, aber nach einer kurzen Zeit äsen sie dann wieder weiter. Sobald sie ihr Haupt senken, bewegt man sich wieder ein wenig weiter. Das sollte man jedoch nicht überstrapazieren, da die Tiere jedes mal misstrauischer werden. Ich kann auch schwören, dass mich einige Rehe schon veräppelt haben. Sie haben vorgetäuscht, dass sie in aller Seelenruhe weiter fressen (Scheinäsen), und haben mich insgeheim doch beobachtet. 

Bei der Pirsch ist mir persönlich eine Sache sehr wichtig:
Das Wohlergehen der Tiere geht deutlich über Fotos hinaus!

Vor allem in den nahrungsarmen Monaten sollte man es nicht aufscheuchen, denn der Energieverbrauch bei der Flucht ist einfach zu hoch und steht in keiner Relation zu irgendeinem Foto. Zudem könnten sie hochflüchtig über die nächste Straße rennen und… dann war es das – sowohl für Mensch und Tier. Dafür möchte ich nicht verantwortlich sein.
Versucht also eure Chancen auszuloten und das Für und Wider abzuwägen.
Das gleiche gilt auch, wenn man sich nach der Fotosession wieder vom Tier entfernt. Entweder man wartet, bis die Tiere von allein abziehen oder man schleicht sich davon.
Wenn man plötzlich ein paar Meter vor dem Wild aufspringt, dann haut es natürlich auch hochflüchtig ab. Mit nicht absehbaren Folgen. Zudem wird es die nächsten Tage die Stelle ggf. meiden oder zumindest deutlich aufmerksamer sein.

Hier mal ein kleines Video von einer Situation wo es mit dem Anpirschen gut geklappt hat. An diese führende Ricke konnte ich mich langsam bis auf ca. 15m nähern. Im Video kann man am Gras wohl recht gut erkennen, dass es etwas windig war und ich sie gegen den Wind fotografiert habe. Entsprechend habe ich mich auch gegen die Windrichtung robbend angenähert. Mehr zur Berücksichtigung des Windes findet ihr hier

Anlocken (blatten usw):

Rehwild

Reh aus einem Knick heraus fotografiert

Anfüttern von Wild ist so eine Sache, die man lieber den Jägern überlassen soll. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es überhaupt erlaubt ist. In schweren Wintern kann man sicherlich mal ein paar Äpfel, Kastanien oder Mais irgendwo ablegen, um den Tieren die Nahrungssuche zu erleichtern. Ich würde es jedoch nicht nutzen, um sie für fotografische Zwecke anzulocken und stehe dem auch kritisch gegenüber.
Eine andere Sache ist das „blatten“. Hierbei imitiert man Laute des Rehwilds, um einen Bock oder eine Ricke anzulocken.
Für diese Zwecke gibt es verschiedene Werkzeuge / Instrumente die es einem erleichtern. Mit diesen Hilfsmitteln kann man dann Kontaktlaute, Kitzfiepen oder Locklaute von Ricken imitieren, um in der Blattzeit Böcke anzuzlocken.
Dieses Vorgehen bedarf jedoch einer Menge Übung und kann auch schief gehen. Je erfahrener Böcke sind, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass die auf das Blatten anspringen. Schlecht durchgeführt kann es die Tiere jedoch auch unnötig stressen oder gar vertreiben.
Bislang habe ich zwei verschieden Blatter eingesetzt. Beide empfinde ich als gut und wirkungsvoll, richtige Anwendung vorausgesetzt.
Mein persönlicher Favorit ist der Nordic Roe Rehblatter. Er ist sehr umfangreich was die Tongestaltung angeht und besser geeignet für individuelle Tonfolgen. Man muss aber etwas üben.
Ich kann dazu folgendes youtube Video empfehlen.

Der Buttolo Rehblatter ist auch gut und wirkungsvoll. Die Handhabung zudem sehr intuitiv und man kann nicht viel falsch machen. Jedoch finde ich es bei ihm etwas schwieriger, genau die Töne rauszukitzeln, die man gerade möchte oder braucht. Allerdings muss man auch sagen: Wenn ein Bock wirklich „will“, dann kommt er auf fast alles was sich auch nur irgendwie nach Ricke anhört.
Hier mal die beiden von mir erwähnten Blatter:
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Equipment:

Die Tarnung habe ich ja bereits weiter oben beschrieben.
Es bietet sich hier – gerade bei lichtarmen Situationen – an, ein Stativ zu nutzen. Ich bevorzuge momentan die Kombination aus Stativ mit Gimbal Head. Kugelköpfe empfinde ich für die langen und schweren Objektive als nicht gut geeignet.
Der Vorteil der Stativ-Nutzung ist, dass das Equipment neben der Stabilisierung und damit möglichen, längeren Verschlußzeiten, das Equipment einfach still hält. So kann man sich bei längeren Ansitzen gemütlich zurücklehnen und das Equipment verbleibt einsatzbereit.
Wenn man jedes Mal erst das Objektiv samt Kamera in Position bringen muss, ist das a) anstrengend und b) entsteht unnötige Bewegung, die vom Wild wahrgenommen wird und zur Flucht führen könnte.
Ein Sitz oder die BW-Iso-Matte als Sitzgelegenheit runden das ganze ab.
Bei der Pirsch bin ich eher ganz ohne Stativ unterwegs und fotografiere freihand oder nutze einen leichten Bohnensack.
Als Brennweiten empfehle ich Objektive mit >400mm und eine gewisse Lichtstärke. Aber auch ein Tele-Zoom wie z.B. das Tamron 150-600 und ähnliche können hier sehr gute Ergebnisse liefern.

Gefahren:

Auch wenn Rehwild und Damwild nicht wirklich für Angriffe auf Menschen bekannt sind, ist es durchaus wehrhaftes Wild. Auch, wenn sie nur selten davon Gebrauch machen. Es sind Fluchttiere die sich im Notfall aber auch verteidigen können. Manchmal ist Angriff halt auch die Beste Verteidigung. Wenn sich Tiere in die Enge gedrängt fühlen oder einen in der hormonüberfluteten Brunftzeit zum Beispiel als Konkurrenten wahrnehmen oder sie einfach ihre Herde schützen wollen. So machte ich die Begegnung mit einem Damhirsch am Brunftplatz, der mich beim pirschen leider wahrgenommen hat und dann deutlich und bestimmt auf mich zuschnürte.
Ich zog mich dann langsam, aufrecht gehend und mit gesenktem Haupt für etwa 20-30 Meter zurück und er hat mich dann glücklicherweise in Ruhe gelassen, schnupperte nochmal an meinem Rucksack und Stativ, welches ich zurückgelassen hatte und zog dann seelenruhig davon.
Also: Vorsicht ist geboten !
Anbei mal ein Foto der Szene wie er an meinem Rucksack vorbei läuft (unten rechts im Bild)
TS20171027-13

 

 

 

 

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2 Kommentare:

  1. Hallo Sebastian,

    sehr interessant, vielen Dank! Bisher hatte ich null Ahnung von dem ganzen ;-) Vielleicht komme ich unter Berücksichtigung deiner Tips „unseren“ 7 Ricken plus Bock, die regelmäßig über unsere Ländereien laufen, mal etwas näher. Wenn ich mich frei und unbedarft im Gelände bewege liegt die Fluchtdistanz bei ca. 100-150 Metern. Ich denke, die wissen genau wie weit die italienischen Flinten reichen… :-P

    Grüße aus der Toskana
    Andy

    P.S. ich werde für unser Land eine Ausnahme vom Jagdgebiet beantragen, sozusagen eine kleine „Safe Zone“. Hoffentlich klappt es.

    • Moin und vielen Dank für dein Feedback.
      Ebenso viel Erfolg mit deinen Ansitzen auf Rehwild. Sooo schwer ist das ja nicht, wenn man einige Sachen bedenkt.
      Dann bin ich mal gespannt, wie es mit der „Safe Zone“ wird.
      Schönen Gruß

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