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Erscheinungsbild
Der Waldkauz (strix aluco) ist eine, mit bis zu 42cm Körperhöhe, mittelgroße Eulen-Art. Sein Gefieder ist vorwiegend bräunlich-grau und mit weißen, dunklen und rostbraunen Flecken/Zeichnungen durchsetzt. Sie sind also gut getarnt. Das Gefieder der Rückseite ist dabei etwas dunkler als die Vorderseite. Auch beim Waldkauz gibt es unterschiedliche Farbmorphen mit etwas helleren oder dunkleren Exemplaren sowie eher gräulichen bis hin zu dunkelbraunen Farbvarianten. Sie wiegen gut 500g, wobei die Männchen etwas leichter sind als die Weibchen. Anders als die Waldohreule oder der Uhu besitzen sie keine, als Federohren bezeichneten, abstehenden Federn am Kopf.
Erscheinungsbild der Jungvögel
Sie erinnern an Daunen Bälle, aus denen ein Schabel herauslugt. Die Augen öffnen sie nach gut einer Woche. Nach etwa zwei Wochen bilden sich bilden sie ein etwas braun-gräuliches Zwischenkleid. Nach etwa sechs Wochen setzt dann die nächste Mauser ein und die Erscheinung wechselt dann zu einem Gefiederbild welches den erwachsenen Tieren gleicht. Nach knapp einem halben Jahr ist dieser Vorgang dann auch abgeschlossen.
Verbreitung
Der Waldkauz ist in weiten Teilen Europas verbreitet. In kleinen Bereichen Nord-Afrikas sowie Asiens gibt es ebenso Populationen. Er bewohnt vorzugsweise Laub- und Mischwälder, aber auch Parkanlagen, Alleen und dörfliche Gebiete. In Deutschland ist der Waldkauz weit verbreitet und recht häufig anzutreffen.
Fortpflanzung
Waldkäuze leben monogam und suchen sich nur neue Partner, falls einer verstirbt. Im Herbst gibt es eine erste Balz, an der sich Paare finden. Über den Winter erfolgt dann langsam eine weitere Annäherung, bis mit Ausklingen des Winters dann die Haupt-Balz beginnt. Die Fortpflanzungszeit des Waldkauzes beginnt im Februar und März. Das Weibchen legt 1-7 Eier in einer Baumhöhle, Nistkasten, Felsen oder alten Horsten oder auch anderen Orten wie beispielsweise im Gebälk von Scheunen ab. Es wird hierzu kein Nistmaterial genutzt, es reicht ihnen letztlich eine ebene Fläche, bevorzugt mit leichter Mulde. Die Brutdauer beträgt etwa 30 Tage, wobei das Weibchen die Eier bebrütet und vom Männchen gefüttert wird. Nach dem Schlüpfen der Jungvögel sind diese anfangs hilflos und werden von beiden Elternteilen versorgt. Sie verlassen das Nest nach etwa fünf bis sechs Wochen. Als sogenannte Ästlinge versuchen sie dann, sich in Gebüschen zu verstecken und in höhere Lagen von Bäumen zu kommen. Dort werden sie dann von beiden Elterntieren weiter gefüttert und gegen Gefahren verteidigt. Nach knapp zwei Monaten können sie bereits kurze Strecken fliegen.
Nahrung
Waldkäuze sind Dämmerungs- und nachtaktive Jäger und ernähren sich von kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten und gelegentlich auch Amphibien. Ihr leiser Flug und ihre ausgezeichnete Hör- und Sehfähigkeit machen sie zu erfolgreichen Beutegreifern.
Gewölle
Wie viele Eulen produziert der Waldkauz Gewölle. Diese bestehen aus unverdaulichen Resten wie Knochen, Haaren und Federn der Beutetiere und werden nach der Verdauung ausgewürgt.
Ruf
Der Ruf des Waldkauzes ist ein charakteristisches, tiefes „huuuu“ oder „huh-huh-huuuh“, das in der Nacht gut zu hören ist. Dieser Ruf dient der Revierabgrenzung und der Kommunikation zwischen den einzelnen Familienmitgliedern. Hinzu kommen noch eine Vielzahl anderer Laute wie ein „kuwit … kuwitt“
„Huh-huh-huuuhh“:
„kuwit-kuwit“:
Verhalten
Waldkäuze sind Standvögel und bleiben auch in den Wintermonaten in ihrem Revier. Tagsüber verstecken sie sich in ihren Nisthöhlen oder Baumverstecken. Im Herbst nähern sie sich dann wieder ihren Partnern an und teilen sich dann auch häufiger die Tageseinstände.
Status
Der Waldkauz gilt in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern als nicht gefährdet. Die Bestände sind stabil und profitieren von der Anwesenheit von Nistkästen in bewaldeten Gebieten und ländlichen Landschaften. Die größte Bedrohung für den Waldkauz ist die Zerstörung seines Lebensraums durch Waldrodungen und Urbanisierung. Es ist daher wichtig, seine natürlichen Lebensräume zu erhalten und Nistmöglichkeiten anzubieten, um den Erhalt dieser faszinierenden Eulenart zu unterstützen. Sie proftiieren zudem stark von guten Mäusejahren.
Brut in der Scheune
Infos zu den „Käuzen und der Brut aus 2023 hier auf dem Hof“.