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Aufgrund einiger Erlebnisse in diesem Jahr habe ich ich mir gedacht, diese mal kurz aufzuschreiben.
Mich wundert das Verhalten mancher Menschen, insbesondere Verkehrsteilnehmer doch sehr. Wild ist im Straßenverkehr nun mal präsent und immer eine Gefahr. Genauso sind wir und unsere Fahrzeuge aber auch eine Gefahr für die Tiere. Etwas rücksichtsvolles Verhalten und eine angepasste Fahrweise können da sicherlich den ein oder anderen Streß-Moment abmildern und einen nahenden Wildunfall vermeiden.
Verhindern lassen sich viele Wildunfälle sicherlich nicht. Es geht, wie ich diesen Sommer erst feststellen musste, manchmal einfach zu schnell.
Wild im Straßenverkehr
Wild kann zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den Straßen auftauchen. Das ganze Jahr über. Ob es Igel sind welche sich auf dem warmen Asphalt aufhalten, oder Rehe, die die Straße queren. Es kann immer was los sein. Durch die verschiedenen Aktivitätszeiten unseres Wildes ändern sich eigentlich nur die Tierarten, die am ehesten zu erwarten sind. Für das Wild und die Verkehrsteilnehmer sind aber sicherlich die Dämmerungszeiten am gefährlichsten. Wild wechselt dann seinen Einstand, um in Ruhezonen zurück zu kehren, oder macht sich gerade auf den Weg um Nahrungsgebiete zu erreichen.
Als Zeiten mit besonderer Aktivität sind die Brunftzeiten zu nennen. Vom Spätsommer bis in den November hinein lösen sich die Brunftzeiten von Rehwild, Rotwild und Damwild ab. Hier herrscht auch mehr Bewegung in den Gruppen als zu anderen Jahreszeiten. Da einige Tiere sich etwas an unsere Aktivitäten anzupassen scheinen, sind die Tage kurz nach der Uhr-Umstellung im Frühling und Herbst recht unfallreich.
Beinahe Unfall
Heute muss ich glatt mal etwas Frust abbauen.
Auf einer Landstraße fiel mir Damwild auf welches grad versuchte die Straße zu überqueren. Ich fuhr also rechts ran, Warnblinker an und wartete. Das Wild wechselte von Links nach Rechts über die Straße. Von hinten kam ein weiteres Fahrzeug welches vom Damwild auch wahrgenommen wurde. Es wirkte leicht verunsichert und wechselte erneut die Straßenseite. Von Rechts nach Links… Der Wagen hinter mir überholte mich, hupte laut und fuhr, weiter hupend hupend, auf die Gruppe zu.
Mittlerweile wirkte das Wild sehr verunsichert und huschte nun mal wieder von Links nach Rechts über die Straße.
Der Typ im Fahrzeug vor mir war immer noch am hupen und fuhr einfach weiter, wenn auch langsamer.
Aus dem Auto heraus konnte ich ein, zugegeben sehr unscharfes, Foto von der Situation machen. Als der andere Wagen endlich verschwand fuhr ich dann auch langsam weiter.
Ich verstehe einfach nicht, wie man so rücksichtslos und egoistisch sein kein. Damwild auf der Motorhaube ist sicherlich auch nicht angenehm. für keinen der Verkehrsteilnehmer. Zudem bedeutet es für die Tiere auch ziemlichen Streß.
Wildunfall
Anbei nochmal ein Bild eines Wildunfalls bei dem ich mal Zeuge wurde. Ein Stück Rehwild sprang kurz vor dem vorausfahrendem Fahrzeug auf die Straße. Die Fahrerin hatte keine Chance auszuweichen beziehungsweise zu bremsen und erfasste das Reh leider. Das Stück blieb schwer verletzt im Straßengraben liegen.
Ich sicherte den Unfallort ab, die Polizei wurde telefonisch verständigt und schickte den zuständigen Jäger zur Unfallstelle.
Dieser traf glücklicherweise auch nach wenigen Minuten ein. Das Schmalreh wurde mit einem Kehlschnitt schnell erlöst.
Verhalten bei einem Wildunfall
- möglichst NICHT versuchen auszuweichen
- Warnblinker an
- Fahrzeug rechts ran fahren
- Warnweste anziehen
- Unfallstelle mit Warndreieck absichern
- Totes Wild mit Handschuhen von der Fahrbahn bergen und am Rand ablegen
- verletztes Wild am besten nicht anfassen (Gefahr sich selbst zu verletzen)
- Krankenwagen rufen (bei verletzen Personen)
- Polizei anrufen (die verständigt den zuständigen Jäger)
- Unfallstelle weiter absichern
- falls verletzte Tiere „flüchten“ – versuchen die Fluchtrichtung auszumachen
- versuchen Verletzungen zu erkennen
- warten auf Rettungskräfte, Polizei oder Jäger
- Spurensuche am Fahrzeug zwecks Schadensaufnahme für die Versicherung
- ggf. eigene Fotodokumentation
- Wildschadenbescheinigung erhalten (von Polizei / Jäger)
- sofern möglich weiterfahrt sobald man sich etwas beruhigt hat
- alternativ „Rufen und Warten auf den Abschleppdienst
- wer jetzt noch Muße hat, kann den Unfall gern in der Startseite – Tierfund-Kataster oder auf deren Webseite melden
Für eine etwas genauere „To-Do-Liste“ bei einem Wildunfall verlinke ich mal auf eine entsprechende Seite vom ADAC.