Borreliose – FSME – Zecken – Wanderröte

 

Hintergrund

Zeckenstich

In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder Zecken von mir oder der Kleidung absammeln können, auch der Hund hatte schon welche. Allerdings hatten die sich bis auf eine Ausnahme bei mir noch nie lange festge“bissen“ gehabt und waren recht frisch. Wissentlich ist nie was passiert. Im Juli 2025 war es dann allerdings soweit. Eine Borreliose-Infektion. 

Unbewusst streifte ich mir etwas vom linken Unterschenkel ab. Überrascht vom sich mir bietenden Widerstand schaute ich dann genauer nach. Ich hatte wohl den Körper einer Zecke weggewischt, der Kopf hing noch drin. Den konnte ich mit einer Pinzette relativ leicht entfernen, man hat ja Übung. Bei der Aktion dachte ich mir nicht wirklich was dabei. Wenige Tage später wurde aus einer Mückenstich ähnlichen Hautreizung dann ein knallrotes Etwas. Mir war sofort klar, dass sich der Stich zumindest entzündet hatte. Natürlich war das Freitag Abend. Also weiter beobachten. Am Samstag hatte sich die Rötung schon etwas ausgebreitet und war von der Intensität her immer noch kräftig.
Ich markierte die Rötungsränder mit einem Edding, um in den nächsten Tagen zu sehen ob, und wie schnell sich die Rötung ausbreitet.
Sonntag Abend warn dann klar, dass das nicht einfach nur ein entzündeter Einstich war, sondern wohl eine Borreliose. Montag Vormittag also ab zum Arzt.
Die ganz typischen Zeichen einer Wanderröte fehlten noch, der Arzt wollte aber auf Nummer sicher gehen und so fing ich dann mit Antibiotikum an. In meinem Fall Amoxicillin für 3 Wochen. Die starke Rötung hielt sich dann noch 2-3 Tage, der Umfang nahm noch leicht zu. Jetzt zeigten sich auch mehr und mehr die typischen Zeichen einer Wanderröte. Relativ hell an der Einstichstelle und dann kreisartige Rötungsringe. Ab Tag 4-5 nahm die Rötung und Schwellung deutlich ab, Auch der Schmerz beziehungsweise die Druckempfindlichkeit verschwand langsam.
Nach gut einer Woche habe ich nur noch eine dezente Rötung und es bildet sich langsam eine Art Hämatom, sprich Bluterguss.
Ich hoffe, dass ich die Erreger mit Hilfe des Antibiotikums vollständig los werde. Obwohl Doxycyclin das meistverschriebene Antibiotikum sein sollte, entschieden wir uns für Amoxicillin, da Doxycyclin fototoxisch ist, also mit Licht reagiert. Da man im Sommer ja doch stark der Sonne ausgesetzt ist, kurze Ärmel etc., schien dies die bessere Wahl zu sein um Komplikationen zu minimieren.

frisch

Borreliose - Anfangsstadium (erythema migrans)


nach 4 Tagen

Borreliose - (erythema migrans)


nach einer Woche Antibiotika-Einnahme

Borreliose - (erythema migrans) - am abklingen


Borreliose in Deutschland: Verbreitung, Übertragung, Erkennung und Therapie

Borreliose ist eine der häufigsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland. Die Krankheit wird durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht und kann, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, schwere Folgeerkrankungen nach sich ziehen.  Gelenkprobleme, Nervenschmerzen sowie neurologische Ausfälle bis hin zu Lähmungserscheinungen können auftreten.

Verbreitung der Zecken mit Borreliose-Erregern in Deutschland

Zecken sind in Deutschland flächendeckend verbreitet, vor allem in waldreichen Regionen und an den Rändern von Wäldern, Wiesen und Gärten. Nach aktuellen Studien sind zwischen 20 und 30 Prozent aller Zecken mit Borrelia-Bakterien infiziert. Die Infektionsrate variiert jedoch stark nach Region: In Süddeutschland, in Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg, ist die Wahrscheinlichkeit höher, auf eine infizierte Zecke zu treffen, während in Norddeutschland die Raten etwas niedriger sind.

Die Zecke, die hierzulande hauptsächlich Ixodes ricinus – auch Gemeine Zecke / Holzbock– genannt wird, ist der wichtigste Überträger von Borrelien. Über die Jahre haben sich auch Ansammlungen in städtischen Grünflächen entwickelt, was das Risiko für Stadtbewohner erhöht.

Übertragung: Wie kommt die Borreliose in den Menschen?

Reh - als Träger von Borreliose

Reh – als potentieller Träger von Borreliose

Die Übertragung erfolgt durch den Biss einer infizierten Zecke. Wichtig zu wissen ist, dass die Zecke erst nach mindestens 12 Stunden, häufig erst nach 36–48 Stunden, die Bakterien in den menschlichen Körper abgibt. Das bedeutet: Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Infektion.

Neben Zecken können auch andere Tiere, wie Hunde, Katzen und inzwischen auch Rotwild, als Reservoir für Borrelien dienen. Zwar übertragen diese Tiere die Bakterien nicht direkt auf den Menschen, aber sie tragen die Zecken in ihrer Umgebung bei sich, was das Infektionsrisiko erhöht.

Woran erkennt man eine Borreliose?

Borreliose - (erythema migrans) wenige Tage nach Zeckenstich

Borreliose – (erythema migrans) wenige Tage nach Zeckenstich

Die Symptome der Borreliose sind äußerst vielfältig und können Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich auftreten. Das charakteristischste Merkmal ist der sogenannte Erythema migrans – ein roter, ringförmiger Hautausschlag, der sich um den Stichort herum ausbreitet. Er kann bis zu 20 Zentimeter Durchmesser erreichen und ist meist schmerz- oder juckfrei.

Neben dem Hautausschlag treten häufig grippeähnliche Symptome auf: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit sowie Muskelschmerzen. Falls die Bakterien in die Gelenke, das Nervensystem oder das Herz gelangen, kann es zu Arthritis, Neuralgien oder Herzrhythmusstörungen kommen. Bei einer unbehandelten Borreliose sind chronische Beschwerden und Komplikationen bis hin zu Nervenschädigungen möglich.

Behandlungsmöglichkeiten bei Borreliose sowie einige Nebenwirkungen

AntibiotikaGegen Borreliose gibt es bewährte Antibiotikatherapien, vor allem Amoxicillin oder Doxycyclin. Eine frühe Diagnose und zeitnaher Behandlungsbeginn ist entscheidend, um die Krankheit effektiv und kurativ bekämpfen zu können und so, Spätschäden zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Borreliose sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn sich ein Hautausschlag bildet oder grippeähnliche Symptome auftreten.
Da die Antibiotika in der Regel bis zu 3 Wochen einzunehmen sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Nebenwirkungen eintreten. Da die Antibiotika auch viele der Bakterien bekämpfen, die nützlich für unseren Körper sind, wie beispielsweise Darmbakterien, kann die Darmflora durcheinandergebracht werden. Dies hat häufig Verdauungsstörungen zur Folge. Gerade bei einer Antibiotika Einnahme, die über 1 Woche hinausgeht. Des weiteren werden häufiger mal  Schleimhautentzündungen, bis hin zum Pilzbefall beobachtet. Auch phototoxische Reaktionen sind zu beobachten. Da zecken ja gerade in den wärmeren Monaten ein Problem sind, und somit die Borreliose Behandlung meist in die Sommermonate fällt, ist dies auch nicht ganz unwichtig. Ich selbst nahm aus diesem Grund auch Amoxicillin statt des empfohlenen Doxycyclin, da ich relativ häufig Sonnenlicht ausgesetzt bin.

Vorbeugung und Zeckenschutz

Zur Prävention gehört der richtige Zeckenschutz: Tragen von langer Kleidung, das Verwenden von Zeckenschutzmitteln wie DEET und das gründliche Absuchen der Haut nach einem Aufenthalt im Freien. Zecken sollten möglichst schnell mit einer Feinpinzette entfernt werden, dabei den Körper nicht quetschen, um Bakterien nicht in die Wunde zu pressen.
Zudem bietet es sich an, Outdoor Kleidung nach der Nutzung nicht aufs Sofa / Bett zu legen, sondern getrennt von Aufenthaltsorten für die nächste Nutzung aufzubewahren.

Nach Rücksprache im Bekanntenkreis wurde mir immer wieder „Nobite“ empfohlen. Das gibt’s zum Auftragen auf die Haut sowie auf die Kleidung und soll sehr hilfreich sein. Es bewirkt wohl, dass zecken sich gar nicht erst auf einem Niederlassen oder an die Kleidung heften oder gar den Stich setzen.
Anbei mal ein Link zu den empfohlenen Präparaten. Ich selbst werde das zukünftig auch damit probieren.  

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Auf der „Geartester“ Webseite gibt es auch einen Test dazu. 

FSME versus Borreliose

Neben Borreliose ist in Deutschland auch die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) relevant. Das Virus wird ebenfalls durch Zecken übertragen, führt aber typsicherweise zu einer entzündlichen Erkrankung des Gehirns und der Hirnhäute. Während eine Borreliose meist mit Antibiotika behandelt werden kann, gibt es gegen FSME keine spezielle Therapie. Für Risikogruppen wird eine Impfung empfohlen.

Die Verbreitung von FSME ist in Deutschland regional unterschiedlich und nimmt besonders Richtung Süddeutschland, deutlich zu.

Für detailliertere Informationen empfehle ich die Seite des RKI

*Letzte Aktualisierung am 20.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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