Tschuktschenstelze – Rarität in Deutschland

TschuktschenstelzeIm Januar 2025 warn plötzlich klar, dass sich ein sehr seltener Gast in Schleswig-Holstein herumtreibt. Eine Tschuktschenstelze (Motacilla tschutschensis – ehemals Östliche Schafstelze).
Die Tschuktschenstelzen sind sehr eng mit den Schafstelzen verwandt. Dennoch gibt es kleine genetische Unterschiede der vier östlichen Unterarten zu den westlichen, so dass sie irgendwann eigene Bezeichnungen bekommen haben.
Ihr Verbreitungsgebiet ist der äußerste Osten Russlands sowie Chinas und einige westliche Abschnitte Alaskas.
Sie messen ca. 17cm, wiegen um die 20 Gramm und sehen unseren Bachstelzen etwas ähnlich. Ihr Gefieder weist jedoch, wie bei der Schafstelze, einige gelbe Bereiche auf.  Im winterlichen Schlichtkleid verblassen die Farben etwas, sind jedoch noch deutlich als Gelbschimmer wahrnehmbar.

TschuktschenstelzeDer gemeldete Standort ist nicht weit von meinem Wohnort entfernt. So habe ich mich aufgemacht und versucht, sie zu finden und zu fotografieren.
Vor Ort angekommen erwartete ich eigentlich eine ganze Schar an Vogel-Begeisterten. Beim Drosseluferläufer (in Deutschland ebenfalls eine Ausnahmeerscheinung), trieben sich damals teilweise bis zu 40 interessierte Personen herum.
Bei meiner Ankunft waren wir dann aber überraschenderweise nur zu zweit.
Die Stelze hat am Ostseestrand nach Nahrung gesucht und das vorwiegend im angespülten Seetang. Dort war sie, als recht unscheinbarer Vogel nicht leicht zu entdecken. Mit der Zeit bekam man aber ein Gefühl dafür, sie im unruhigen Untergrund auszumachen und schließlich auch zu fotografieren. Sie näherte sich immer mal wieder bis auf etwa 15 Meter. Für extrem detailreiche Fotos ist die Entfernung bei einem so kleinen und flinken Vogel leider nicht optimal zum fotografieren. Sie hätte sich, aus fotografischer Sicht, gern bis auf 5 oder 6 Meter nähern können. Einige hatten anscheinend auch das Glück an anderen Tagen.
Trotzdem habe ich mich sehr über die Begegnung und Beobachtung gefreut und bin nach einigen Stunden mit tollen Belegbildern nach Hause gefahren.

TschuktschenstelzeDie endgültige Bestätigung der Art steht Stand jetzt noch aus, von Kotproben wird noch eine DNA-Analyse abgewartet. Alle Anzeichen und Meinungen der Profis sprechen allerdings bereits jetzt für die Tschuktschenstelze.
Es wäre dann der zweite jemals dokumentierte Nachweis für Deutschland.

Hier eine Beispiel für den Ruf der Tschuktschenstelze:

Und hier weitere Informationen zur Tschuktschenstelze auf der Webseite von Avi-Fauna

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